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Latein: Cyprinius carpio

Die Urform des Karpfens wurde vermutlich um 500 v.Chr. aus Asien nach Südeuropa eingeführt. Mit den Römern gelangte er dann nach Mitteleuropa. Christliche Mönche nahmen sich sehr intensiv seiner teichwirtschaftliche Nutzung an und veränderten ihn züchterisch fast nach Belieben. So finden wir heute eine Fülle von Formen vor. Vollständig beschuppte und relativ schlanke Schuppenkarpfen, wenig beschuppte Spiegelkarpfen, nur mit einer Schuppenreihe gezeichnete Zeilkarpfen, schuppenlose Lederkarpfen, oder extrem hochrückige Aischgründer Karpfen. Sie unterscheiden sich auch durch die Widerstandfähigkeit gegenüber Krankheiten, dem Abwachsen und der Vermehrungsrate. Die züchterischen Bemühungen sind noch lange nicht am Ende.

Die genetisch reine Form des Karpfens, der echte Wildkarpfen, darf in Europa als nicht mehr existent betrachtet werden.

Der Karpfen ist einer der wichtigsten Wirtschafts- und Speisefische des Süßwassers.

Merkmale:

Der „moderne“ Karpfen ist von mehr, oder weniger gedrungener Form und je nach Zuchtform vollständig bis gar nicht beschuppt. Er hat einen kegelförmig gestreckten Kopf mit kleinen Augen und ein vorstülpbares Rüsselmaul mit vier Barteln seitlich an der Oberlippe. Das vordere Paar ist kürzer.

Das Farbspiel variiert stark nach Zuchtform und Gewässer. Der erste Strahl der Rückenflosse ist dornartig ausgebildet.

Der Urform nahe stehende Schuppenkarpfen haben entlang der Seitenlinie 33 – 40 Schuppen.

Schlundzahnformel: 1.1.3-3.1.1

Lebensräume:

Der Karpfen bevorzugt stehende, ruhige Gewässer mit weichem Boden und einem ausgeprägten Pflanzenwuchs. Man findet ihn aber auch in Flüssen und Strömen, wenn die Bedingungen nicht zu extrem sind.

Größe:

Karpfen wachsen zu erstaunlicher Größe heran. 120 cm Länge und 35 kg Gewicht sind als realistisch zu bezeichnen.

Laichzeit:

Karpfen laichen in der Zeit von Mai bis Juli in größeren Gruppen über flachem, bewachsenen Grund.

Der Karpfen ist in der Lage mehrfach zu laichen! Wegen der oft nicht erreichten und notwendig relativ hohen Durchschnittstemperatur führt das Laichgeschäft nicht immer zu einem Aufwachsen der Brut.

Karpfen können unter optimalen Bedingungen das biblische Alter von 50 Jahren erreichen.

Der größte Teil unserer freilebenden Karpfen entstammt aus Besatzmaßnahmen.

Nahrung:

In freier Natur ernährt sich der Karpfen von so ziemlich allem, was er am Gewässerboden findet. Von Schlammröhrenwürmern, bis hin zu Teichmuscheln, die er mit seinen kräftigen Schlundzähnen knackt wird (fast) nichts verschmäht. Bei Engpässen in der Proteinversorgung vergreift er sich auch an Kleinfischen!

Fangmethoden& Fangplätze:

Für viele Angler ist der Karpfen der Angelfisch schlechthin. Man fängt ihn hauptsächlich mit der Grundangel, aber auch Posenfischen und Schwimmbrot führen zum Erfolg. Die Literatur über das Karpfenfischen füllt mittlerweile ganze Bibliotheken.